Kompromisslose Dramen, Spannung bis zur letzten Sekunde – es gibt so einige Knastfilme, die kommen einfach nicht aus der Mode. Doch auch Neuerscheinungen schaffen es immer wieder, uns in ihren Bann zu ziehen. Wir fassen zusammen, welche Gefängsnisfilme aus dem Jahr 2020 und 2021 definitiv auf der Watchlist stehen sollten.
Flucht aus Pretoria
Der Name bei diesem Film ist Programm: Zwei Weiße aus Südafrika versuchen, aus Pretoria zu entkommen – einem bekannten und berüchtigten Knast. Regie führte Francis Annan, die Hauptdarsteller sind Daniel Radcliffe und Ian Hart.
Der Film basiert auf wahren Begebenheiten. Daniel Radcliffe schlüpft dabei in diese Rolle eines Anti-Apartheit-Aktivisten. Das Regime erklärt ihn zum Terroristen, weshalb er im Knast landet. Stephen Lee und Tim Jenkins haben vom Regime nichts zu erwarten, vor allem aber keine Gnade. Sie entschließen sich deshalb, einen Fluchtversuch zu unternehmen. Dabei darf ihnen natürlich kein Fehler unterlaufen, denn das würde ihr sicheres Ende bedeuten.
The Mustang
Dieser Gefängnisfilm erschien im Jahr 2019, Regisseur war Laure de Clermont-Tonnerre. Die Geschichte dreht sich um Roman Coleman, gespielt von Matthias Schoenaerts, der die Chance hat, einem Rehabilitationsprogramm beizuwohnen. Seine Aufgabe: Er soll Wildpferde, genauer gesagt Mustangs, trainieren. Die Tiere, die er zugewiesen bekommt, sind besonders unabhängig und stur.
Das Ziel ist es, die wilden Pferde am Ende verkaufen zu können. Während Roman am Anfang noch wenig begeistert ist, mit körperlicher Arbeit und einem geregelten Tagesablauf klarkommen zu müssen, findet er später Gefallen an der neuen Herausforderung. Immerhin kann er mehr Zeit draußen verbringen – doch die Aufgaben, die noch vor ihm liegen, werden in der Tat gar nicht so einfach zu meistern sein.
Das Experiment
Kommen wir als nächstes zu einem Klassiker, der auch im Jahr 2020 noch aktueller denn je ist: Auf beeindruckende Weise zeigt der Regisseur Oliver Hirschbiegel, welchen Einfluss extreme Machtverhältnisse auf uns Menschen haben können. Es geht zunächst um eine klassische Gefängnissituation: Für ein Experiment werden Männer in zwei Gruppen unterteilt. Die einen sind die Häftlinge, die anderen die Wärter. Wer zu welchem Team gehört, wird gelost. Die Wärter sollen für Ordnung sorgen, während man von den Gefangenen Gehorsam zu erwarten hat.
Obwohl dieser Film auch einiges an Kritik einstecken musste, handelt es sich nach wie vor um ein sehr anregendes Experiment: Auf jeder Ebene erwarten den Zuschauer Kontroversen und erschreckende Inszenierungen. Alles nur Fiktion? Zurecht ist man sich einig, dass die zunehmende Eskalation gar nicht so weit hergeholt ist.
Die Verurteilten
Dieser Film startete bereits im Jahr 1995 in den Kinos. Doch dass der Film auch heute noch sehenswert ist, zeigen nicht zuletzt die vielen Oscarnominierungen. Korruption im Gefängnis gehört hier zum Alltag: Andy Dufresne, verkörpert von Tim Robbins, landet im Gefängnis. Genauer gesagt im Shawshank-Gefängnis in Maine. Dieses kennt man für seine besonders gewalttätigen und korrupten Wärter. Entsprechend schwer fällt es dem neuen Häftling, seinen Platz zu finden und mit dem Alltag klarzukommen.
Schließlich lernt er Red kennen, diesen spielt Morgan Freeman. Er sitzt schon deutlich länger in der Haftanstalt als Andy, entsprechend gut vernetzt ist er. Für ihn ist es kein Problem, Häftlingen so ziemlich alles zu besorgen (gegen die richtige Bezahlung natürlich). Andy versteht langsam, wie der Laden läuft – doch am Ende sehnt er sich immer wieder nach bloß nach Freiheit.
American History X
Diese Geschichte dreht sich um Danny und seinen älteren Bruder Derek. Derek ist zu Beginn des Films frisch aus dem Knast entlassen worden, für seinen kleinen Bruder Danny ist er aber ein wahrer Held und ein großes Vorbild. Während Derek früher durch rassistische Aussagen auffiel und vor seiner Inhaftierung einen Schwarzen ermordete, scheint er nun geläutert. Der kleine Danny versteht zunächst nicht wirklich, was mit seinem Bruder geschehen ist.
Nach und nach lernt der Zuschauer, was Derek zum Nachdenken gebracht hat. Er möchte aus der Szene aussteigen, und seinen Bruder Danny vor einem ähnlichen Schicksal wie seinem bewahren. Einfach ist das aber nicht, und der Hass kommt von allen Seiten – das Drama spitzt sich zu.
Starred Up
Großartig gespielt, hervorragend geschrieben – ein Gefängnisfilm, der uns die Geschichte eines jungen Mannes verfolgen lässt, der seine Probleme mit Vorliebe mit Gewalt löst. Er bewegt sich zwischen Jugendknast und Heimen hin und her. Seine Mutter ist tot, der Vater selbst ebenfalls im Knast.
Auch Eric selbst weiß, wie er Angst verbreitet. Nicht nur die anderen Inhaftierten, sondern auch die Aufseher haben Respekt vor ihm. Ein Psychologe versucht sich dann, seiner anzunehmen. Erics Vater versucht ebenfalls verzweifelt, seinem Sohn zu helfen.
A Prayer before Dawn
Dieser Film aus dem Jahr 2018 dreht sich um Billy More, welcher mehr als zwei Jahre in einer der weltweit gefährlichsten Haftanstalten verbrachte. Das Klong Prem-Gefängnis in Thailand kennt man für brutale Gewalttaten, Mord ist an der Tagesordnung. Tatsächlich erlebt Billy in dem Gefängnis Dinge, die sich der menschlichen Vorstellungskraft entziehen. Er aber muss sich tagtäglich der Gewalt stellen, die ihn erschüttert, obwohl er zuvor selbst bereits mehrmalig im Gefängnis gelandet war.
A Prayer before Dawn ist eine Mischung aus Action und Drama. Die Story basiert auf wahren Gegebenheiten. Der echte Billy Moore hielt seine Erlebnisse in dem Roman „Gebet vor Morgengrauen“ fest.
Papillon
Am Ende unserer Liste reiht sich dieser Knastfilm aus dem Jahr 1973 ein. Papillon hat seinen Namen aufgrund seines Schmetterling-Tattoos erhalten und landet in der Haftanstalt in Französisch-Guayana. Man wirft ihm vor, dass er einen Zuhälter getötet habe. Papillon ist sich aber keiner Schuld bewusst.
Im Gefängnis angekommen, freundet er sich mit Lous Dega an. Die beiden helfen sich und sind fortan füreinander da. Die Situation wird für Papillon aber zunehmend unerträglich, schließlich landet er sogar in Einzelhaft. Dieser dramatische Film basiert auf der Geschichte von Henri Charriére, der eine gleichnamige Biographie veröffentlichte.